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Flexibilität durch Industrieprozesse

Die luxemburgische Industrie steht für fast die Hälfte des Stromverbrauchs des Landes (STATEC). Daher hat die Industrie ein großes Potenzial, zur Energiewende beizutragen, indem sie Flexibilität auf der Nachfrageseite schafft und anbietet.
Der Anstieg der Strompreise und ihrer Volatilität macht auch der Industriebranche schwer zu schaffen - teils geraten ganze Geschäftsmodelle ins Wanken. Die nachfrageseitige Flexibilität kann dazu beitragen, von dieser Situation zu profitieren, indem sie die Stromkosten der Industrie senkt und zusätzliche Einnahmen durch die Teilnahme an Ausgleichsenergiemärkten erzielt.

Wie kann die Industrie an der Energiewende teilnehmen und Flexibilität bereitstellen?  Warum kann dies wichtig werden?  Was sind die Vorteile für die Industrie?

Zunächst einmal ist es wichtig, das Flexibilitätspotenzial innerhalb Ihres Unternehmens zu ermitteln. Der erste Schritt besteht darin, Ihre Produktionsprozesse zu analysieren, um die verschiedenen Potentiale besser zu verstehen. Prozesse, die unterbrochen oder gepuffert werden können, einen variablen Durchsatz haben oder parallelisiert werden können, bieten ein großes Flexibilitätspotenzial. Auch die Produktionsspeicherung kann hilfreich sein, wenn sie das Anhalten/Starten der nachfolgenden Prozesse ermöglicht. Andererseits bieten Energieerzeugungs- und -speichersysteme in der Anlage ebenfalls ein großes Flexibilitätspotenzial.

Sobald die Flexibilität auf der Nachfrageseite ermittelt ist, kann sie genutzt werden, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Die allgemeine Idee ist, bei niedrigen Preisen mehr Strom aus dem Netz zu beziehen und bei hohen Preisen den Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Wenn Sie einen variablen Stromvertrag abschließen, werden diese Maßnahmen Ihre Stromrechnung senken, da Ihre direkten Energiekosten sinken. Durch die Ermittlung Ihrer Spitzenlast können Sie außerdem versuchen, die Netzgebühren zu senken, indem Sie die Spitzenlast Ihres Unternehmens reduzieren.

Schließlich kann die Flexibilität auch als Produkt an verschiedene Strommärkte verkauft werden. Sie benötigen eine Mindestgebotsgröße (Kapazität der angebotenen Flexibilität) und eine Produktlänge (Dauer der angebotenen Flexibilität), die Sie bereitstellen müssen. Wenn Sie an diesen Märkten teilnehmen, erhalten Sie eine direkte Vergütung für die angebotene Flexibilität und haben somit Zugang zu einer neuen Einnahmequelle. Derzeit ist der deutsche Übertragungsnetzbetreiber (Amprion) für die Ausgleichsstrommärkte zuständig. Weitere Informationen finden Sie auf deren Website: www.amprion.net

Wie kann mein Unternehmen am FlexBeAn-Projekt teilnehmen und davon profitieren?

Gemeinsam mit der FEDIL und der luxemburgischen Industrie haben wir einen Workshop über nachfrageseitige Flexibilität veranstaltet (im Februar 2023). In diesem Workshop haben wir das Flexibilitätskonzept geklärt und Ideen und Bedenken ausgetauscht.  Schließlich bieten wir der luxemburgischen Industrie unsere Hilfe bei der Ermittlung des nachfrageseitigen Flexibilitätspotenzials in ihren Unternehmen an - erster Schritt dazu ist die Beantwortung des folgenden Fragebogens: Industrieflexibilität-Fragebogen